Nahum Goldmann

israelischer Zionistenführer, Politiker und Schriftsteller; 1932 Mitbegründer und späterer Präsident des Jüdischen Weltkongresses; Präsident der Zionistischen Weltorganisation 1956-1968; Veröffentl. u. a.: "Mein Leben als deutscher Jude"

* 10. Juli 1895 Wischnewo/Litauen (n.a.A. 10. Juli 1894 Wischnewo/Litauen)

† 29. August 1982 Bad Reichenhall

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 49/1982

vom 29. November 1982

Wirken

Nahum Goldmann war der Sohn eines jüdischen Lehrers und Schriftstellers. Als Sechsjähriger kam er nach Frankfurt/Main, wo der Vater das "Frankfurter israelische Familienblatt" herausgab. Nach dem Besuch eines Gymnasiums studierte er Rechtswissenschaften und Philosophie in Marburg, Berlin und Heidelberg u.a. bei Karl Jaspers. Während des Ersten Weltkrieges protestierte er gegen Ausweisung jüdischer Ausländer und wurde selbst in Bad Nauheim interniert. Ernst Jaeckh holte ihn ins Auswärtige Amt, wo er in der Abteilung für Jüdische Fragen tätig war.

Nach dem Krieg hatte er in Heidelberg 1920 bzw. 1921 zum Dr.jur. und Dr. phil. promoviert. Ab 1918 gab er hier auch wieder die "Freien Zionistischen Blätter" heraus, reiste 1923 erstmals nach Palästina und gehörte ab 1926 der Leitung der "Zionistischen Vereinigung in Deutschland" an. Bereits 1920 gründete er in Berlin die "Eschkol-Publikations-Gesellschaft" und wirkte dort ab 1929 mit Jakob Klatzkin als Herausgeber der "Encyclopädie ...